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Pelzrecherche-2017
Aufnahmen vom Test 2017: Eine Mütze mit einem Pelz-Bommel wird zu einem Billig-Preis verkauft.
Die Kennzeichnung mit "Marmotte" täuscht den Verbraucher über die wahre Herkunft.

Erneuter Test nach einem Jahr

Der Deutsche Tierschutzbund und VIER PFOTEN haben erneut Kleidungsstücke mit Echtpelz auf ihre Kennzeichnung hin untersucht. Das Ergebnis fiel ähnlich aus wie bereits im Dezember 2016: Fast 90 Prozent der getesteten Kleidungsstücke waren nicht korrekt gekennzeichnet. Die Tierschützer fordern von der Bundesregierung, sich auf EU-Ebene endlich für eine transparente und verbraucherfreundliche Kennzeichnungsregelung einzusetzen.

Mitarbeiter vom Deutschen Tierschutzbund und VIER PFOTEN haben für ihre Tests vor allem Geschäfte in München und Hamburg ausgewählt, bei denen ihnen bereits bei der letzten Pelzrecherche vor einem Jahr Verstöße gegen die geltenden Kennzeichnungsregelungen aufgefallen waren. Auch Wochen- und Weihnachtsmärkte wurden untersucht. Bei 44 von insgesamt 49 untersuchten Textilprodukten, darunter Jacken und Mützen mit Echtpelzbesatz, fehlte die durch die EU-Textilkennzeichnungsverordnung vorgeschriebene Kennzeichnung komplett. Das jeweilige Etikett gab keine Information dazu, dass das Produkte „Bestandteile tierischen Ursprungs“ enthält. Bei 19 dieser Produkte wurde zwar Pelz auf dem Etikett erwähnt, jedoch mit für den Verbraucher irreführenden Bezeichnungen wie „Marmot“ (Murmeltier), „Badger“ (Dachs) oder „Raccoon“ (Waschbär) – und das, obwohl davon auszugehen ist, dass in den meisten Fällen das Fell des Marderhundes zum Einsatz kam.

Dr. Henriette Mackensen, Fachreferentin für Artenschutz beim Deutschen Tierschutzbund:

„Ein Jahr nach unserer letzten Recherche zeigt sich leider, dass Kontrollbehörden und Händler nicht reagiert haben. Es hat sich nichts geändert; der Verbraucher kann sich noch immer nicht darauf verlassen, ein Echtfellprodukt auch als solches zu erkennen.“

Denise Schmidt, Kampagnenleiterin von VIER PFOTEN:

„Verbraucher können nach wie vor aufgrund falscher oder fehlender Kennzeichnungen keine bewusste Kaufentscheidung treffen. Wenn eine Mütze mit echtem Pelz-Bommel als ‚100 Prozent Acryl‘ gekennzeichnet wird, ist das Verbrauchertäuschung. Eine klare Kennzeichnung ist lange überfällig.“

Die Tierschützer haben im Nachgang der Recherche die Ordnungsbehörden in Hamburg und München sowie die Verbrauchzentrale informiert und werden einen Appell an die betroffenen Händler richten, entsprechende Produkte aus dem Sortiment zu nehmen.

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