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Foto: Deutscher Tierschutzbund e.V.

Im Jahr 2000 wurden erstmals in Deutschland wieder wildlebende Wölfe geboren - in der Lausitz in Sachsen. Seitdem haben sich auch in anderen Bundesländern mehrere Rudel angesiedelt. Die Rückkehr der Wölfe nach über 150 Jahren ist ein großer Erfolg für den Artenschutz. Nur wenn sie ausreichend geschützt werden, können sie in Deutschland wieder dauerhaft ansässig werden.

Obwohl große Teile der Bevölkerung Wölfe als Bereicherung unserer Natur ansehen, entstehen auch immer wieder Ängste vor den vermeintlich gefährlichen Tieren. Dabei sind Angriffe von Wölfen auf Menschen äußerst selten und wenn, dann eher auf Provokation oder Gewöhnung durch den Menschen oder eine Tollwuterkrankung zurückzuführen. Nur vier tödliche Angriffe durch nicht tollwütige Wölfe sind in den letzten 50 Jahren in ganz Europa bekannt geworden.

Managementplan

Bereits 2007 hat das Bundesamt für Naturschutz (BfN) einen Leitfaden zum Umgang mit Wölfen herausgegeben. Seither haben auch verschiedene Bundesländer sogenannte Managementpläne verfasst, um mögliche auftretende Konflikte zu lösen. Jedoch gibt es bislang keine flächendeckenden Regelungen auf Bundesebene.

In Sachsen, wo derzeit die meisten Wölfe leben, basiert der Managementplan auf einem Forschungsaspekt, auf Öffentlichkeits- und Aufklärungsarbeit sowie auf Prävention, Begutachtung und Ausgleich von Schäden. Die Forschung beinhaltet das Monitoring der Tiere, um die Populationsgröße und -verbreitung sowie ihre bevorzugten Beutetiere zu ermitteln. Zur Hauptnahrung der Lausitzer Wölfe gehören demnach fast ausschließlich wildlebende Huftiere - hauptsächlich Rehe, aber auch Rothirsche und Wildschweine. Tiere in der Landwirtschaft machen weniger als ein Prozent der Nahrung aus.

Tierhalter

Dennoch gibt es immer wieder Konflikte mit Landwirten und Tierhaltern, weil Wölfe Schafe und seltener auch Damwild in Gehegen töten. Unzureichend geschützte Schafe und Ziegen sind besonders leichte Beute für Wölfe, weil sie im Gegensatz zu Rehen, Hirschen und Wildschweinen nicht flüchten oder sich verteidigen können. Da Wölfe nicht zwischen frei lebenden Wildtieren und Tieren in der Landwirtschaft unterscheiden können, müssen Halter ihre Tiere in Wolfsgebieten schützen.

Hierfür bieten Managementpläne eine ganze Reihe von Methoden. Geeignet sind Elektronetz- oder hohe Maschendrahtzäune. Zusätzlich erhöht das Einstallen der Tiere über Nacht ihre Sicherheit. Bei großen Herden können Herdenschutzhunde eingesetzt werden. Für diese Schutzmaßnahmen können Schaf- und Ziegenhalter sowie Betreiber von Wildgattern in Sachsen Fördermittel beantragen. Entsteht trotz Prävention ein Schaden, wird die Schadenshöhe bewertet und der Tierhalter durch das Land finanziell entschädigt.

Jäger

Jäger machen leider immer wieder öffentlich Stimmung gegen Wölfe und schüren damit Vorurteile und Ängste. Immer wieder werden Wölfe in Deutschland auch illegal abgeschossen. Seit 2000 kamen allein in Sachsen sechs Wölfe illegal zu Tode. Fünf Tiere wurden geschossen und ein Wolf absichtlich überfahren.

Offiziell betonen Vertreter der sächsischen Jägerschaft wie auch bundesweit zwar offiziell ihre Bereitschaft, Wölfe zu akzeptieren. Sie weisen aber auch darauf hin, dass eine „Regulierung“ des Bestandes nötig werden könnte, sollten sich die Tiere zu stark vermehren. Das langfristige Ziel der Jäger ist offensichtlich: die Bejagung von Wölfen.

2012 ist der Wolf in das sächsische Jagdrecht aufgenommen worden, obwohl dieser Schritt weder aus arten- oder naturschutzrechtlichen Gründen notwendig war, noch den Tieren einen Nutzen bringt. Das ändert allerdings nichts daran, dass Wölfe nach EU-Artenschutzverordnung und Bundesnaturschutzgesetz streng geschützt sind und somit nicht getötet werden dürfen.

Aus Tier- und Artenschutzsicht ist die Rückkehr und Ausbreitung der Wölfe zu begrüßen, da sie innerhalb eines intakten Ökosystems wichtige Aufgaben erfüllen. Möglicherweise auftretende Konflikte sind durch Schutz- und Präventionsmaßnahmen bestmöglich zu vermeiden.

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  • letzte Änderung: Samstag, 17. Februar 2024

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